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"Steinefresser", der erste Teil einer Trilogie, die - wenn die anderen beiden Teile genauso gut sind wie "Steinefresser" - ein Erfolg werden soll und muss.


Wolf Schacht, eigentlich Teamführer einer SEK-Einheit, will vor der Pensionierung nochmal "leichte" Arbeit verrichten und macht ein 2-monatiges Praktikum bei der 5. Berliner Mordkommission. Gleich sein erster Einsatz ist Heiko Brettschneider, früher ein Kollege von Schacht, zum Zeitpunkt seines angeblichen Selbstmordes Personenschützer von Staatssekretär Tiedge. Wolf Schacht kommt das alles komisch vor - hätte sich Brettschneider aufgrund seines Charakters eher dramatisch ermordet und somit ermittelt er weiter, obwohl der Fall abgeschlossen ist.


Wie passt da Stefan Heine rein oder der Stricher Thilo Prinz, der eine erstochen, der andere brutal zusammengeschlagen und tödlich verletzt? Schacht als Ermittler ist wie ein Bluthund, er beißt sich fest und lässt nicht los. Dabei geht es oft sehr rau zu. Schacht hat aber auch eine andere Seite, die kommt raus, wenn er Uli seinen Kollegen im Krankenhaus besucht, der nach einem Einsatz ins Koma fällt.

Cover: Ich finde es klasse, es zeigt einen aufgerödelten "Steinefresser", einen Polizisten, der bei Demonstrationen in der ersten Reihe steht und somit oft am meisten abbekommt.

Schreibstil: der Anfang ist etwas verwirrend für mich gewesen, ich konnte die Personen nicht gleich zuordnen. Im Hintergrund blieb es immer spannend, mir kam es so vor, als ob jedes Kapitel neu geschrieben wurde. Durch die sehr gute, journalistisch geprägte Sprache ließ sich das Buch sehr schnell durchlesen. Aber Achtung - für Menschen die es lieber weich wollen oder Emanzen ist das Buch eher nichts. Die Sprache ist sehr deutlich und oft machohaft!

Meine Meinung: durch seine raue Männersprache ist das Buch anders als alles, was ich bis jetzt gelesen habe. Da ist nichts beschönigt, da ist die Sprache rau und der Umgang hart. Die aufkommende Selbstjustiz hat mir besonders gefallen, hat diese doch den Ermittler Schacht eben zu einem Menschen gemacht. Deutsche Geschichte ist in dem Buch genauso zu finden wie diverse Ansichten über Berlin. Auch das Ende ist eine Überraschung gewesen.


Der nächste Teil ist dann "Gefahrensucher"...

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