Bärbel82 schreibt auf Lovelybooks:

„Steinefresser“ von Michael Behrendt beginnt mit einem krassen Prolog.

Anschließend lernen wir Wolf Schacht kennen. Eigentlich ist er ein SEK-Mann, knallhart und ein Schläger. In seinem ersten Fall ermittelt er aber als Praktikant beim LKA. Zusammen mit seinem Kollegen Quiquek, der in Wirklichkeit Sven heißt, soll er den angeblichen Selbstmord von Heiko Brettschneider untersuchen. Der war als Personenschützer für Staatssekretär Arnold Tiedge tätig.

Und was hat der kleine Junge aus dem Prolog damit zu tun?

Als weitere Menschen unter ominösen Umständen sterben, fühlt sich auch Schacht bedroht…

SEK, LKA, BStU, MfS, Stasi, HV A, das sind die Hauptakteure in „Steinefresser“, einer spannenden Mischung aus Kriminalroman, Action-, Polit- und Spionage-Thriller und eine Hommage an Berlin. Es geht um ein düsteres Kapitel deutsch-deutscher Geschichte, sexuelle Perversionen, Erpressung und Verrat - Ewiggestrige und um Selbstjustiz.

Michael Behrendt ist ein Profi, „Steinefresser“ sein Krimidebüt. Ein gut recherchiertes Buch, mit einem ganz intensiven Spannungsbogen und einem überraschenden Finale. Viele Ebenen des organisierten Verbrechens und des Ermittlungsapparates werden berührt. Geheimdienstliche Aktivitäten sind im Spiel. Der einzelne Mensch wird oftmals hart getroffen von den Handlungen der Mächtigen und ihrer skrupellosen Handlanger.

Die Figuren haben Ecken und Kanten, die Geschichte lebt - neben der Spannung - auch von Wortwitz und pfiffigen Dialogen. Diese Elemente heben den Krimi heraus aus dem üblichen Tätersuche-Genre. Wolf ist kein einfacher Charakter. Gegenüber Frauen empfindet er Macht, Macht ist sexy. Sex and Crime. Für mich ist „Steinefresser“ daher eher ein Männerbuch: Boxen, Karate, Polizei-Interna und Nutten. Und von allem etwas „too much“: zu viel Gewalt, zu viel Testosteron.

Fazit: Das Buch ist ein echter Slow Burner, kommt langsam - aber gewaltig. Eine hochkomplexe, spannende Geschichte und der gelungene Auftakt einer Trilogie.

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