Antonie Pongratz schreibt in ihrem Blog 'die fabelhafte Welt der Bücher' (http://diefabelhafteweltderbuecher.blogspot.de/2014/11/rezension-steinefresser.html)

Ein Buch das bei mir eingeschlagen ist ohne das ich es erwartet hätte. Es wurde mir netterweise zur Verfügung gestellt - im Normalfall hätte ich es mir wahrscheinlich nicht gekauft, denn eigentlich ist es so gar nicht mein Genre. Warum ich es doch gelesen habe? Die Leseprobe hat mich angefixt, der einzigartige Schreibstil, die Beschreibungen und der Ermittler Wolf Schacht hatten mich in ihren Bann gezogen und aus diesem Grund wollte ich dem Roman eine Chance geben; zum Glück!

Um was geht es?

Puh um ziemlich viele Dinge auf einmal die sich zum Schluss zusammenfügen und mich atemlos zurückließen. 
Der SEK-Veteran Wolf Schacht wird als Praktikant einer Ermittlungsgruppe zugeführt. Er will kein Steinefresser mehr sein; der Beruf macht ihn innerlich kaputt und seit Uli auch noch im Krankenhaus liegt zermürbt ihn der Kampf gegen sich selbst. Doch kaum bei der Mordermittlung angekommen gerät er zwischen die Fronten und muss bald einsehen dass er kaum noch jemanden trauen kann ....

Grob zusammengefasst ist das der Inhalt der Geschichte und doch beinhaltet sie soviel mehr: Korrupte Polizisten, Stasi-Geheimnisse, Verschwörungen und unglaublich viele Finten. Bis zum Schluss weiß man als Leser nicht was auf einen zukommt. Und dazu noch der skrupellose Wolf Schacht - mehr geht nicht.


Diese Männer waren für extreme Gewalterfahrungen gemacht. Schacht wunderte sich immer über die weitverbreitete Ansicht, dass man das Kämpfen für den Ernstfall täglich trainieren konnte, sonst aber ein friedliebendes, bürgerliches Leben lebte.Wer sich so intensiv mit Gewalt beschäftigte wie seine Männer, wandte sie früher oder später an. Auch dann, wenn sich der Ernstfall einmal nicht ergab. Sicher es gab auch die Besonnenen. Aber die meisten, daran hatte Schacht nie gezweifelt, waren auf ihre Art und Weise irre. Gefahrensucher.

Man erfährt in dieser Geschichte viel über die Arbeitsweise des SEK. Wolf Schacht selbst war Teamleiter einer Einsatzgruppe, kommt nicht gegen seine Dämonen an und versucht es doch immer wieder. In kleinen Rückblenden erfahren wir mehr über seine Einsätze, wie er so wurde und was ihn ausmacht.Schonungslos, ehrlich und knallhart - das ist wohl die beste Beschreibung des Romans.

Das der Autor leidenschaftlicher Kampfsportler ist, als Journalist viel im Ausland tätig war und wegen eben dieser langjährigen Erfahrung viel über die Polizeiszene weiß, merkt man dem Roman an. Auch das Setting in Berlin hätte ich mir nicht passender vorstellen können. Rundum gelungen und erfrischend anders; teilweise auch sehr brutal; doch wie sollte es anders zugehen?

Und zum Schluss noch die Erklärung des Titels "Steinefresser": Leider finde ich die im Buch beschriebene Stelle nicht mehr sonst würde hier wieder ein Zitat folgen, aber die Bedeutung hat sich mir doch sehr eingeprägt.


Das sind die Menschen, die bei Demonstrationen, Kämpfen oder feindlichen Auseinandersetzungen an vorderster Front mit ihren Schildern arbeiten; die Passanten und Demonstranten zurückdrängen und an manchen Tagen eben auch die Steine "fressen", die ihnen entgegen geschleudert werden.
Mein Fazit:

Ein etwas anderer Roman der es wert ist gelesen zu werden. Mehr brauche ich ja nicht zu sagen oder?! Ich vergebe für diesen wunderbaren Debütroman
 

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