Steinefresser im Görlitzer Park

Berlin scheint wieder einmal vor den wahren Problemen zu kapitulieren. Die Diskussion um die Drogenproblematik im Görlitzer Park dehnt sich zäh wie Kaugummi. Tore sollen geschlossen werden, um die Zugänge zu erschweren. Gärtner sollen die Büsche beschneiden, um mehr Einsicht zu ermöglichen. Coffee-Shops ja oder nein. Die Politik fährt sich fest. Die Dealer grinsen den eingesetzten Fahndern frech ins Gesicht und fragen, was sie hier wollen. Rassisten seien, sie nur wegen ihrer Hautfarbe verfolgen würden. Es sind die Steinefresser, die immer wieder anrücken müssen, um für Ruhe zu sorgen. Für wenige Stunden. Die Polizisten sind gefrustet. Denn trotz aller Mühen und ihrer gefährlichen Einsätze stehen die Dealer am nächsten Tag an gleicher Stelle und verkaufen ihren Stoff. Warum? Weil es nur in den seltensten Fällen Haftbefehle gibt. Weil die Dealer zu wenig Stoff am Mann haben, um dafür in die U-Haft zu kommen. Weil die Drogenbunker in der Umgebung schwer einer Person zuzuordnen sind. Ein Freund sagte letztens zu mir: Früher sind die wenigsten noch weggelaufen." Heute beschimpfen sie uns. Erst vor wenigen Tagen eskalierte ein Streit nahe der Anlage vor einem Lokal. Zwei Männer wurden durch Stiche lebensgefährlich verletzt, deren Freunde störten die Rettungsmaßnahmen der Feuerwehr und griffen das Lokal an, weil deren Betreiber die Klinge geführt haben soll. Die Steinefresser rückten an und stellten sich ihnen entgegen. Mal wieder. Nicht zum letzten Mal

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